Spitzbergen Juni 2022

Longyearbyen und Umgebung

Longyearbyen ist die grösste Ortschaft auf Spitzbergen mit ca. 2000 Einwohnern. Im letzten Jahrhundert für den Kohleabbau gegründet ist es heute mit dem Flughafen der Tourismus-Hauptort.

Typisch sind die farbigen Fassaden und die aufgrund des Permafrost-Bodens auf Stelzen gebauten Gebäude.

Zeichen für den Kohleabbau gibt es noch viele, die Masten der Transportbahnen sind noch vorhanden und die Eingänge zu den diversen Minen sind auch noch sichtbar.

Polarfuchs

Rund um Longyearbyen hat es einige Polafüchse, welche mit etwas (viel) Geduld beobachtet werden können. Auch wenn sie grundsätzlich neugierig sind, ist die Begegnung jeweils von kurzer Dauer. Im Juni ist der Fellwechsel schon weit fortgeschritten und die Tiere sehen zum Teil etwas zerrupft aus.

Vogelwelt

Die Vögel leisten einen wichtigen Beitrag beim Übertragen von Nährstoffen vom Meer ans Land. Durch Eier und Jungtiere bieten sie Nahrung für Füchse und andere Vögel, durch ihre Ausscheidungen ermöglichen sie eine minimale Flora, welche dann den Rentieren als Nahrungsquelle dienen.

Spitzbergen ist in Bezug auf Tektonik und auf Fauna relativ jung, das heisst zum einen, dass sich die Landschaft kontinuierlich stark verändert, zum anderen aber auch, dass die Tierwelt noch nicht genug Zeit hatte, sich in viele evolutionäre Nischen zu entwicklen. Auch wenn es einige Vogelarten gibt, so sind es pro Art jeweils nur eine oder zwei Unterarten, die sich entwickeln konnten.

Rentier

Das Spitzbergen-Rentier ist etwas kleiner und hat kürzere Beine als die anderen Rentier-Arten. Es ernährt sich von Gras, Flechten und Moosen.

Walross

Walrosse sind häufig in Gruppen anzutreffen und dann auch eher scheu. Sie lassen sich gegenseitig von der Unruhe anstecken und sind dann lieber im Wasser denn an Land.

Einzeln hingegen scheinen sie entspannter, behalten ihr Umfeld aber aufmerksam im Blick.

Robbe

Robben sind Meerestiere, welche jedoch für verschiedene Tätigkeiten wie die Geburt Land oder Eis benötigen. Sie sind daher in der Nähe von Eisschollen, Treibeis oder auch an Küsten anzutreffen. Sie ernähren sich von Krill, Muscheln und anderen Meerestieren.

Eisbär

Dieses noch eher junge Männchen ist nach einem Verdauungsschlaf in einer Schnee-Kuhle langsam aufgewacht, hat sich gestreckt und aufgesetzt. Nach einiger Zeit ist er den Hang hinuntergerutscht, ein paar Schritte gegangen und hat sich dann nochmals zu Ruhe gelegt.

Vogelfelsen - Alkefjellet

Der Alkefjellet (Vogelfelsen) ist eine Felswand, an der ca. 90'000 Brutpaare der Dickschnabellumme brüten. Es herrscht ein stetes kommen und gehen, Kämpfe um Brutstellen und -Partner.

Gletscher, Eis und Eisberge

Auf Spitzbergen gibt es über 1'000 Gletscher. Wenn Gletscher ins Meer münden und dort abbrechen, so entstehen Eisberge unterschiedlicher Grössen. War der Gletscher über 60-80m dick, so ist das Eis zuunterst blau. Dies liegt daran, dass die ursprünglich mit dem Schneefall eingeschlossene Luft durch das Gewicht des Gletschers so start komprimiert wird, dass die Luftbläschen kein Licht mehr streuen. Ist dieses Blau der Luft ausgesetzt, so wird es bald durch Wind und Wetter aufgeraut und wirkt wieder weiss. Unter Wasser hingegen wird die Oberfläche quasi poliert und leuchtet dann in tiefstem blau. Am interessantesten sind daher blaue Eisberge, die sich kürzlich gedreht haben und daher derjenige Teil an der Oberfläche ist, welcher zuvor unter Wasser war.

Vögel im Eis

Nebst der Dickschnabellumme sind folgende Vögel oftmals auf dem Wasser oder in der Nähe von Eis zu beobachten: Eismöwe, Dreizehenmöwe, Elfenbeinmöwe, Gryllteiste, Eissturmvogel, Schmarotzer-Raubmöwe.

Videos

Fahrt zum Alkefjellet, dem Vogelfelsen mit unmengen an Dickschnabellummen am Fels, auf Eisbergen, in der Luft und auf dem Wasser.

Diverse Video-Schnipsel